Eine Nacherzählung wird auch als die Vorstufe einer Inhaltsangabe betrachtet, da du den Originaltext in verkürzter Form wiedergibst, aber nicht in neutraler Sprache. Zur genauen Anzahl der Wörter fragst du am besten deine Lehrperson.
Nun zum Verfassen einer Nacherzählung.
Beispiel:
Sage: Der Klushund
Oberes Rheintal: Vorderland, Klaus
Quelle: Sage OR Der Klushund (vobs.at)
Vor langer Zeit tobte ein grauenhafter Krieg, der dreißig Jahre andauerte. In ebendiesem Krieg versuchten die Schweden über die Bregenzer Klause nach Vorarlberg einzudringen. Die „Klus“ (Bregenzer Klause) war jedoch sehr gut gesichert und so gelang es den Vorarlbergern, die Gegner immer wieder zurückzuschlagen. Ein Mann aus Lochau führte die Schweden eines Nachts jedoch über den Pfänder nach Bregenz, weshalb er als Verräter zum Tode verurteilt wurde. Seit jener Zeit muss seine gequälte Seele in der Gestalt des Klushunds durch Vorarlberg geistern. Man sieht ihn bei Bregenz, Rankweil, Frastanz und vor allem im Kluserwald, der Götzis und Klaus verbindet. Es wird berichtet, dass der Klushund einem schwarzen, struppigen Hund gleicht und riesige feuerrote Augen hat.
Eines Tages wanderte ein Fleischhauer aus Götzis zum Viehhandel ins Oberland. Stockfinster war es, als er sich auf den Heimweg durch den Kluserwald über St. Arbogast machte. Plötzlich schien ihm, als wären seine Glieder gelähmt, sodass er keinen Schritt vor den anderen setzen konnte. In seiner Not fing er jämmerlich an zu klagen und zu beten. Wie aus dem Nichts verschwand dieses lähmende Gefühl, das ihn am Weiterkommen gehindert hatte, und er konnte seinen Weg eilends fortsetzen. Noch am nächsten Tag saß der Schrecken tief und er berichtete von seinem Erlebnis. Da erbleichte sein Gegenüber und rief: „Um Himmels Willen, du bist dem Klushund begegnet“. Seit jener Zeit mied der Metzger die Strecke über den Kluserwald, in welchem er nur knapp einem Unglück entkommen war.
Erzählt nach: Ess, Schurig, Speradio (1981): Vor Jahr und Tag. 101 Geschichten aus Vorarlberg, S. 105.; Geschrieben von: Sabrina Wehinger (2017); Überarbeitet von: Angelika Meusburger und Monika Reichart
Nacherzählung:
Der Klushund
Vor langer Zeit herrschte ein schrecklicher Krieg, der dreißig Jahre andauerte. In diesem Krieg versuchten die Schweden, über die Bregenzer Klause nach Vorarlberg vorzudringen. Doch die Bregenzer Klause war gut verteidigt, und die Vorarlberger schafften es immer wieder, die Angreifer abzuwehren. Eines Nachts führte jedoch ein Mann aus Lochau die Schweden über den Pfänder nach Bregenz. Als Verräter wurde er zum Tode verurteilt, und seitdem soll seine gequälte Seele als „Klushund“ durch Vorarlberg spuken. Der Klushund, so erzählt man, gleicht einem großen, struppigen schwarzen Hund mit riesigen, feuerroten Augen. Er soll vor allem in der Gegend um den Kluserwald gesehen werden.
Einmal machte sich ein Fleischhauer aus Götzis im Dunkeln auf den Heimweg durch den Kluserwald, nachdem er zum Viehhandel ins Oberland gereist war. Plötzlich konnte er sich kaum noch bewegen, als wäre er gelähmt. In seiner Verzweiflung begann er zu beten, und plötzlich verschwand das lähmende Gefühl. Am nächsten Tag erzählte er von seinem Erlebnis. Sein Zuhörer erschrak und rief: „Du bist dem Klushund begegnet!“ Seitdem mied der Metzger die Strecke durch den Kluserwald, wo er knapp dem Unglück entgangen war.
Nacherzählung erstellt mit Hilfe von ChatGPT